
Wusstet Ihr, dass jede Blumen- und Pflanzensorte individuelle Bedürfnisse hinsichtlich ihrer Pflanzzeit haben? Wenn Ihr Euch an gesunden, widerstandsfähigen Gewächsen mit einer üppigen Blüte erfreuen wollt, solltet Ihr den optimalen Zeitpunkt zur Pflanzung einhalten.
In diesem Artikel findet Ihr einige wichtige Tipps und Informationen zu diesem Thema:
Grundlagen
Aussaat
Beim Aussähen von Pflanzen gibt es einiges zu beachten. Dies gilt für Blumen auf der Terrasse ebenso wie für Stauden im Freiland oder auf der Fensterbank.
Bei der Aussaat: Beim Ausbringen von Samen können viele Fehler passieren. So solltet Ihr Blumen für den Innenbereich zum Beispiel nicht vor Ende Februar bzw. Anfang März aussäen. Das Verhältnis von Licht und Temperatur ist entscheidet, selbst wenn die Anzucht in den eigenen vier Wänden passiert. Pflanzen sind lichthungrig. Stellt Ihr sie im Haus am falschen Standort auf, schiessen sie wortwörtlich in die Höhe. Die Gewächse „vergeilen“, wobei der Wuchs schwach ausfällt.
Der Pflanzzeitpunkt für Blumen im Garten bzw. Balkon hängt von der Winterhärte der jeweiligen Sorte ab. Salat beispielsweise könnt Ihr im Gewächshaus bzw. Frühbeet aussäen, selbst wenn zu der jeweiligen Jahreszeit noch Frost herrschen sollte. Zierblumen, die keine Kälte vertragen, auf der Fensterbank vorziehen und nach den Eisheiligen im Mai ins Beet umsetzen.
Häufig gemachte Fehler beim Pflanzen
Falscher Standort: Mediterrane Blumen fühlen sich an anderen Plätzen wohl als Pflanzen aus gemäßigten Breitengraden. Erkundigt Euch vor dem Kauf bzw. der Aussaat, welche Anforderungen die jeweiligen Gewächse haben. Dies gilt auch für Zimmerpflanzen. Viele Sorten mit panaschierten Blättern bevorzugen einen hellen Standort, aber ohne lang anhaltende Sonneneinstrahlung.
Tageszeit: Der frühe Abend oder der zeitige Morgen sind optimal zum Pflanzen im Freiland. Beide Tageszeiten haben Vor- und Nachteile, was jedoch abhängig von der jeweiligen Jahreszeit ist. Wenn Ihr im Frühjahr die Gewächse am Abend pflanzt, könnte ein eventuell auftretender Frosteinbruch den Pflanzen Schaden zufügen. Im Hochsommer können frisch gepflanzte Stauden durch die direkte Sonneneinstrahlung Schaden erleiden. Die Gewächse brauchen einige Zeit, ehe sie sich an die Bedingungen an ihrem neuen Standort gewöhnen. Am Abend ist der Boden teilweise noch zu aufgeheizt und könnte die empfindlichen Wurzeln verbrennen. Abhilfe könnt Ihr schaffen, indem Ihr den Pflanzen in der Mittagshitze in den ersten Tagen etwas Schatten bietet, zum Beispiel in Form eines aufgespannten Sonnenschirms. Deckt den Boden rings um die Wurzeln im Frühling mit einem Vlies ab, sodass die Wurzeln nicht erfrieren können.
Falsches Substrat: Wie beim Standort spielt auch die Zusammensetzung des Bodens eine relevante Rolle, welche das Wachstum der Blumen negativ oder positiv beeinflussen kann. Geißklee und blaue Katzenminze kommen beispielsweise problemlos mit sandigem Substrat zurecht. Rosen hingegen bevorzugen ein humusreiches, lehmhaltiges Erdreich. Dies gilt im Freiland ebenso wie für Kübelpflanzen.
Giessen: Auch beim Wässern von Freiland- bzw. Zimmerpflanzen werden oft viele Fehler gemacht. Einige Blumen sind weniger durstig als andere. Wenn Ihr das Substrat von Hortensien nicht feucht haltet, fällt die Blütenpracht geringer aus, die gesamte Pflanze leidet. Sukkulenten hingegen fühlen sich in einer trockenen Umgebung wohl. Mit einer täglichen Wassergabe – selbst an warmen Sommertagen – kommen diese tropischen Gewächse nicht zurecht. Giesst am frühen Morgen. Damit vermeidet Ihr, dass das Wasser zu schnell verdunstet und Wassertropfen auf den Blättern Verbrennungen hervorrufen. Nicht nur bei Tomaten gilt: Wässert nur die Erde, nicht die Blüten und Pflanzen. Bei grösseren Stauden und Bäumen könnt Ihr dafür einen Giessrand anlegen, den Ihr aber auch frei von Bodendeckern halten solltet. Dies erleichtert Euch die Arbeit.
In diesem Artikel gibt es mehr Infos darüber, wann die beste Tageszeit zum Giessen von Blumen ist.
Düngen: In den ersten Tagen nach der Pflanzung können die Wurzeln der Blumen noch keine Nährstoffe aufnehmen. Sie müssen im Substrat erst einmal festwachsen. Zu frühes Düngen kann sogar kontraproduktiv sein.
Fehlende Drainage: Wenn die Wurzeln längere Zeit im Wasser stehen, können sich Schlauchpilze ansiedeln, welche Wurzelfäule hervorrufen. Besonders bei Topfpflanzen ist diese Gefahr gross, denn überschüssiges Giesswasser kann nicht wie im Garten einfach versickern. In grösseren Kübeln ist das Anlegen einer Drainage sinnvoll. Diese besteht in der Regel aus porösem, nicht verrottbarem Material, wie Tonscherben oder Lavasplitt, welche am Gefäßboden verhindert, dass die Wurzeln permanenten Kontakt zum Wasser haben.
Jahreszeit
Die Pflanzzeit ist vielfach abhängig von der Blumensorte und ihrer Frostbeständigkeit. Bereits von der Blütezeit kann man oft ableiten, wann der beste Zeitpunkt zum Ausbringen der Pflanzen ins Freiland ist. Zwingend erforderlich ist jedoch ein frostfreier Boden. Nicht nur, um die Wurzeln zu schützen, sondern auch, um Euch die Arbeit einfacher zu machen.
Wie bereits erwähnt, ist die Wahl des richtigen Standorts entscheidend. Nicht jede Blume benötigt die gleiche Menge an Licht für den Stoffwechsel. Es gibt beispielsweise Halbschatten und Schatten-Gewächse. Wenn Letztere einen sonnigen Platz im Garten erhalten, werden sie nicht blühen und unter Umständen auch einen kümmerlichen Wuchs haben. Ähnlich ergeht es Pflanzen, die einen halbschattigen Standort bevorzugen. Komplett ohne Licht leidet das Gewächs und ist anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Die Ausbildung einer üppigen Blütenpracht könnt Ihr in keinem dieser Fälle erwarten.
Ein- und mehrjährige Frühlingsblüher könnt Ihr zu Beginn der Saison, Anfang März pflanzen. Optimal ist allerdings die Zeit zwischen September und November, wenn der Boden noch frostfrei ist. Nach der Winterruhe treiben die Knollen kraftvoll aus. Der Pflanztermin für Herbst- und Sommerblumen liegt zwischen April und Mai. Winterblumen hingegen werden im September gesetzt. Vergesst auf keinen Fall die Vorbereitung des Bodens, besonders bei Stauden mit speziellen Ansprüchen.
Topfpflanzen bzw. Blumen für den Innenbereich können das ganze Jahr umgetopft oder angepflanzt werden. Wobei sich der März/April oder der September dabei bevorzugt eignen. Im Winter fahren auch die Pflanzen auf der Fensterbank den Stoffwechsel zurück. Im Allgemeinen brauchen die Zimmergewächse viel Tageslicht, damit sie fest anwachsen und neue Wurzeln ausbilden. Wenn Ihr diese Anforderungen nicht erfüllen könnt oder lieber auf Nummer sicher gehen wollt, solltet Ihr auf Pflanzenlichter aus dem Fachhandel zurückgreifen.
Ungünstiges Wetter
Es gibt auch in der Gartensaison Momente, an denen eine Pflanzung suboptimal ist. Wie etwa an extrem heissen Sommertagen im frostigen Winter. Die Blumen können in dieser Zeit kein Wasser aufnehmen und dementsprechend auch nicht anwachsen. Wartet auf den richtigen Zeitpunkt, auch wenn dieser unter Umständen noch etwas auf sich warten lässt.
Der beste Pflanzzeitpunkt für verschiedene Blumensorten
Ob Frühling oder September: Ausschlaggebend ist zu wissen, wann die jeweiligen Blumen blühen und rechtzeitig vor der Blütezeit aussäen bzw. pflanzen. Es spielt keine Rolle, ob es sich dabei um mehr- oder einjährige Pflanzen handelt. Wenn Ihr dies nicht beachtet und die Blumen während Ihrer Blüte umsetzt, leidet die Blütenkraft. Zudem braucht das Gewächs länger zum Anwurzeln.
Mehrjährige Blumen
Einige Pflanzen wachsen krautig und ziehen sich im Winter, noch vor dem ersten Frost, ein. Die oberirdischen Teile verwelken und sollten erst im Frühjahr geschnitten werden. Andere Gewächse verholzen und überstehen problemlos die kalte Jahreszeit. Bei einigen Sorten ist es empfehlenswert, den Boden rings um das Wurzelgeflecht mit einem dicken Vlies oder einer anderen wärmenden Schicht abzudecken. So können selbst zweistellige Minustemperaturen der Pflanze keinen Schaden zufügen. Andere Blumen überdauern in Zwiebel- oder Knollenform mehrere Jahre lang und vermehren sich dabei auch.
Die richtige Überwinterung ist entscheidend:
Viele Stauden sind in der Regel winterhart und mehrjährig. Das Gleiche gilt für Blumenzwiebeln. Bei diesen sammeln die oberirdischen Stängel und Blätter bis zum letzten Moment genügend Kraft für die Wurzeln, ehe sie selbst verdorren. Diese Reste bilden meist auch einen natürlichen Schutz vor Frost. Wenn Ihr diese Pflanzenteile im Rahmen der herbstlichen Aufräumarbeiten im Garten schneiden wollt, so deckt den Rest mit Tannenzweigen und Reisig ab. Im Winter müsst Ihr diese Gewächse nicht giessen und düngen. Lediglich immergrüne Pflanzen werden an frostfreien Tagen gewässert.
Diese Blumensorten sind mehrjährig:
Anemonen
Garten-Margerite oder Wiesen-Margarite
Gingster
Hyazinthen
Viburnum (Schneeball)
Alchemilla (Frauenmantel)
Agapanthus (Schmucklilien)
Allium
Phloxs
Hyberikum (Johanniskraut)
Lavendel
Hortensien
Sonnenblumen (nicht alle Sorten)
Rittersporn
Schleierkraut
Helikonien
Eustoma
Chrysanthemen
Brassica / Zierkohl
Astern
Amaryllis
Christrosen
Cymbidium
Rosen
Lilien
Nelken
Einjährige Blumen
Margeriten
Ranunkeln
Protea
Alstroemeria
Gerbera
Germini
Nutan
Gladiole (Schwertblume)
Alstroemeria
Gloriosa
Celosia
Lisianthus
Löwenmaul
Asclepias
Dahlien
Calla
Einige der hier aufgeführten Blumen sind auch beliebte Zimmerpflanzen. Hier wachsen sie mehrjährig. Die Sorten sind jedoch wärmeliebend und kommen mit den winterlichen Temperaturen in unseren Breitengraden nicht zurecht. Ihr könntet Euch allerdings die Mühe machen, wie im Falle der Calla, die Wurzeln bzw. Knollen auszugraben und an einem frostsicheren, kühlen Ort überwintern. Im nächsten Gartenjahr rechtzeitig ins Freiland umsetzen und Ihr dürft Euch wiederholt an einer üppigen Blütenpracht der Blumen erfreuen.
Frühlings- und Sommerzwiebeln
Tulpen
Frühlingsanemonen
Narzisse
Traubenhyazinthe¨
Blaulilie
Zierlauch
Sommer-Amaryllis
Kronen-Anemonen
Sommer- und Herbstzwiebeln
Agapanthus
Anemone
Calla
Canna
Freesie
Iris
Ranunkeln
Begonien
Dahlien
Gladiolen
Lilien
Herbst-Alpenveilchen
Frühjahreszwiebeln
Schneeglöckchen
Frühlingsanemonen
Krokus
Forellenlilie
Hyazinthen
Achtung:
Blumenzwiebeln, egal welcher Sorte, vertragen keine Staunässe. Lockert das Erdreich vor dem Setzen ausreichend auf und giesst richtig.
Wichtig ist, dass die Blumenknollen zweimal so tief gepflanzt werden, wie sie hoch sind.
Bei Frostgefahr das Erdreich sicherheitshalber nachts abdecken.
Die spitze Seite sollte beim Setzen nach oben schauen. Auf der breiten Seite bilden sich die Wurzeln aus.
Stauden, Bambus, Farne und Gräser in Kübeln und Freiland
Für viele heimische Pflanzen beginnt die Ruhezeit im Herbst. Sofern der Boden noch warm ist und in der nächsten Zeit kein Frost droht, könnt Ihr winterharte Stauden und Gehölze auch in der kalten Jahreszeit pflanzen. Als Faustregel galt hier immer bis maximal Anfang Dezember. In den letzten Jahren ist es jedoch selbst Mitte Dezember noch relativ mild, sodass Ihr auch diese Zeit noch für die Gartenarbeit nutzen könnt.
Für Pflanzen im Balkonkasten ist es wichtig, dass Ihr das Gefäß im Winter mit Sackleinen oder Vlies umwickelt. So verhindert Ihr, dass Frost an die Wurzeln gelangen kann. Auch winterharte Gewächse vertragen das nicht.
Bindet die Halme von Gräsern für den Winter zusammen und verzichtet auf einen starken Rückschnitt. Selbst, wenn diese Pflanzenteile unansehnlich wirken. Die (abgestorbenen) Blätter sind ein wertvoller Frostschutz. Sobald Ihr das Wachstum neuer Triebe im Folgejahr seht, könnt Ihr die verwelkten Halme grosszügig entfernen.
Bei Bambus solltet Ihr im Garten eine Rhizomsperre anlegen, sofern Ihr nicht vorhabt, einen asiatischen Bambuswald Euer Eigen zu nennen. Viele dieser Pflanzensorten vermehren sich stark und unkontrolliert. Bambus kann von Frühling bis zum frühen Herbst gepflanzt werden.
Die beste Tageszeit zum Pflanzen von Blumen
Am Morgen ist die optimale Zeit, um Blumen zu pflanzen. Denn die Pflanzen brauchen Licht für den Stoffwechsel. Gegen Sonnenaufgang gepflanzt, können die Wurzeln direkt am selben Tag anwachsen. Bei Frühjahresblühern besteht abends zudem die Gefahr, dass das Gießwasser in der Nacht festfriert. Meidet die direkte Mittagssonne. Auch in einer kühlen Jahreszeit ist diese Tageszeit ungeeignet zum Setzen von Blumenzwiebeln bzw. zum Pflanzen von Gewächsen.
Zusätzliche Tipps, damit Eure Blumen zu jeder Jahreszeit gedeihen
Das Substrat entsprechend den Bedürfnissen der Pflanzensorten aufbereiten
Im Freiland vor der Pflanzung das Erdreich mit Humus vermischen
Hochwertige Blumenerde bei Zimmerpflanzen verwenden
Verwelkte Blüten rechtzeitig entfernen, das regt die Gewächse zur Bildung neuer Knospen an.
Regelmässig giessen und düngen, wobei Ihr die jeweiligen Anforderungen der Sorten berücksichtigen solltet.
Frostempfindliche Blumensamen könnt Ihr bei Bedarf im Haus vorziehen.
Hin und wieder auf Schädlingsbefall kontrollieren
Bei Pflanzen in grossen Kübeln eine Drainage am Topfboden anlegen.
Beim Giessen darauf achten, dass sich keine Staunässe bildet.
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